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Hamburg Nordiques RIP† - „Nordiques are back“ – große MoPo-Serie zum Wiederaufstieg
Die Kufencracks der Hamburg Nordiques sind nach nur einer Saison in der Viertklassigkeit wieder in Liga III aufgestiegen. Lesen Sie heute in Teil 1 der großen Aufstiegs-Serie der Hamburger Morgenpost ein Interview mit Nordiques-Mannschaftskapitän Michael Theis. Das Interview führte MoPo-Sportredakteur Nils Weber.
MoPo: Hallo und herzlichen Glückwunsch zum sofortigen Wiederaufstieg nach nur einer Saison vierte Liga.
M. Theis: Danke. Die vierte Liga war für unser Team keine wirkliche Herausforderung. Aber der Abstieg war ja letztlich auch nur ein Betriebsunfall.
MoPo: Betriebsunfall? Wollen Sie die Spielmanipulationen in den Relegationsspielen – die ja auch vom Verband empfindlich bestraft wurden – nachträglich als Betriebsunfall schönreden?
M. Theis: Ach ja, Spielmanipulationen… Nur weil es nie an die Öffentlichkeit drang, wie es wirklich war!
MoPo: Und wie war es?
M. Theis: Alles begann damit, dass unser Chefcoach Blahoslav Horodník am Wochenende nach dem letzten Playdown der III. 10 den Polterabend vor seiner 9. Eheschließung feierte. Dass wir in die Relegation müssten, hatte von uns ja niemand ernsthaft erwartet. Aber egal, der Termin am Sonntag stand nun mal fest, und da viele Freunde und Verwandte aus der Slowakei kamen, hatte Blaho vorgesorgt: Zwei Tankwagen mit Pils und einer mit Wodka. Und er hatte die klasse Idee, das Zeugs in Zapfsäulen reinpumpen zu lassen. Links das Bier mit einer Batterie von Maßkrügen davor, rechts der Wodka mit einer Batterie von Wassergläsern davor.
MoPo: Hört sich nach einem alkoholischen Großereignis an!
M. Theis: Ja, das war es wirklich. Es war eine schöne Feier. Alle waren guter Laune, und Alles lief gut ab. Bis dann einige unserer Team-Koniferen auf den Plan traten. Die Jungs wissen leider nicht so ganz genau, wo links ist und wo rechts. Plötzlich kamen sie mit Maßkrügen voller Wodka an. „Guck mal, Michael, Weißbier“. „Jungs, das ist kein Weißbier, sondern Wodka. Und ein Liter Wodka ist absolut nicht gut für Eure Kondition“ „Michael, das ist Weißbier! Was versteht Ihr Belgier schon vom Bier?“
MoPo: Ein sehr berechtigter Einwand.
M. Theis: Was?? Wir Belgier haben mehr Biersorten als Euer Jahr Tage hat! Da gibt es die wundervolle Geuze
MoPo: Jenes Bier, das wie 2mal getrunken, einmal verdaut und einmal ausgekotzt schmeckt?
M. Theis: Ignoranten! Ihr Deutschen versteht überhaupt Nichts vom Bier! Wir Belgier haben sooo leckere Biersorten. Wenn ich zum Beispiel mit meinem Straffen Hendrick dasitze
MoPo: Das reicht jetzt aber! Schließlich lesen ja auch Kinder und Jugendliche diesen Artikel! Wie ging dieses, na ja, etwas alkoholische Fest dann weiter?
M. Theis: Es wurde von Stunde zu Stunde furchtbarer. Sean Read, unser schottischer Super-Goalie, verlangte den ganzen Abend lauthals McEwans Pale Ale. Als ihn Alle ignorierten, ist er auf „Weißbier“ umgestiegen. Die Folgen waren entsetzlich. Als er bei der zweiten Maß Wodka war, gratulierte er unserem Chefcoach mit einem „Herzlichen Glückwunsch zur Hochzeit, Frau Horodník“.
MoPo: Welch ein peinlicher Irrtum.
M. Theis: Na ja, für einen Mann hat Blaho schon eine beträchtliche Körbchengröße. Und wenn dann der Blick etwas umnebelt ist…
MoPo: Und wie hat der Chefcoach reagiert?
M. Theis: Er hat gelächelt.
MoPo: Der Mann hat also Humor.
M. Theis: Na ja, wie man’s nimmt. Wenn Blaho lächelt, ist es eher ein schlechtes Zeichen. Und so kam es dann leider auch. Blaho nur ganz lapidar: „Read für 5 Spiele ins Farmteam! Da kannst Du von mir aus auch wieder Dein albernes Tuntenröckchen tragen!“
MoPo: Tuntenröckchen?
M. Theis: Er meinte den Kilt in den Farben seines Clan-Tartans, auf den Sean so furchtbar stolz ist. Die ganze Szene war echt ein Horror, aber es kam noch schlimmer: Unser zweiter Goalie Łukasz Galiński wachte von dem ganzen Getöse auf, sah unseren Chefcoach und lallte nur „Alles was recht ist, Frau Ogrodnick, klasse Möpse haben Sie“
MoPo: Das verhieß dann sicher auch Nichts Gutes.
M. Theis: Nein, wirklich nicht. Blahos Augen wurden zu Schlitzen, und er bellte nur kurz „Und Sie, Prinzessin Poldina, für 10 Spiele ins Farmteam“
MoPo: Prinzessin Poldina?
M. Theis: Na ja, der Vorname unseres Goalies ist der gleiche wie der von diesem komischen Ex-Kölner Fußballspieler polnischer Herkunft, deswegen heißt er bei uns halt nur „Prinz Poldi“.
MoPo: Das bedeutete also, beide Stamm-Goalies vor den entscheidenden Spielen der gesamten Saison strafversetzt zu den Neumünster Nuttenfiffis?
M. Theis: Genau, zu den Hotdogs.
MoPo: Hotdogs?
M. Theis: Ja, so nennen wir die Neumünster Nuttenfiffis bei uns im Team (lacht).
MoPo: Dann schlug vermutlich die große Stunde von Adrián Lukso?
M. Theis: Das wäre schön gewesen. Aber der schmächtige Kerl hat sich beim Maßkrugstemmen an dem Abend eine Ganzkörperzerrung zugezogen. Gleichzeitig war ihm der mittlere Gnurps vom rechten Schambein abgerissen und durchs linke Auge wieder ausgetreten. Er hat noch lange in der neuen Saison daran laboriert.
MoPo: Welch eine fatale Situation. Wer blieb denn dann überhaupt noch nach als Goalie für die schweren Relegationsspiele übrig?
M. Theis: Knud
MoPo: doch nicht etwa Knud von Bayern?
M. Theis: Doch, genau der. Mario Hartter und Tristan Urmann waren ja damals noch Jugendliche, und so blieb nur Knud übrig.
MoPo: Die große Chance für den jungen Mann.
M. Theis: Na ja, wie man es nimmt. Knuds Stärken liegen eigentlich mehr in den Drittelpausen.
MoPo: Drittelpausen?
M. Theis: Ja: „Knud, mich juckt es am Hals, komm mal kratzen bitte“ „Knud, ich hätte gern einen Kaffee“ „…und für mich eine Cola, Knud“ „Knud, ich schwitze. Bitte fächle mir kühle Luft zu“ „Knud, mein Mundschutz ist voller Sabber, bitte spüle ihn aus und föne ihn anschließend trocken“
MoPo: Ist ja der Wahnsinn!
M. Theis: Ja, in den Drittelpausen hat der Kerl Klasse-Reflexe.
MoPo: Und im Spiel?
M. Theis: Na ja, wie soll ich es sagen. Also, es lief nicht ganz optimal.
MoPo: Aber die restlichen Spieler waren wenigstens gut drauf?
M. Theis: Sehr gut sogar! Der Polterabend ging von Sonntagnachmittag bis Montagabend. Blaho heiratete Dienstag um 14.00. Da waren es noch 4 Stunden bis zum Anpfiff des ersten Relegationsspiels. Bei Anpfiff waren wir Alle voll da.
MoPo: Das verwundert nicht.
M. Theis: Ephraim Stappert z. B. drehte lauter Kreise am Bullypunkt des gegnerischen Tors, auch wenn das gegnerische Team angriff. Was eigentlich permanent geschah. Als der gegnerische Goalie sagte, er solle mit dem Scheiß aufhören, antwortete Ephraim „Ich kann nicht. Mir ist schlecht“.
MoPo: Offenbar auch Einer von der „Weißbier“-Front.
M. Theis: Ja
MoPo: Was geschah dann?
M. Theis: Dem gegnerischen Goalie wurde es zu bunt, und er fuhr wutentbrannt auf Ephraim zu.
MoPo: Kam es zur Schlägerei?
M. Theis: Nein. Der gegnerische Goalie hatte ganz mieses Timing. Genau in dem Moment, als er auf Ephraim zufuhr, musste der sich übergeben und kotzte ihm die Maske voll.
MoPo: Wie eklig!
M. Theis: Für Ephraim war es eigentlich eher ein Akt der Befreiung. Aber leider bekam er wegen Torwartbehinderung und unlauteren Wettbewerb 5 Minuten und Spieldauerdisziplinarstrafe, und wir hatten einen Right Wing weniger im Spiel. Es lief einfach nicht gut für uns. Nach einem der zahlreichen Tore, die Knud in dem Spiel durchließ, ratzten unsere Defender Martin Surák und Lorenzo Fauquex vor Ausführung des Mittelbullies weg, indem sie aneinander lehnten. Durch den schrillen Pfiff des Schiris geweckt, wussten sie zunächst überhaupt nicht, wo sie waren, entdeckten dann aber ihre Sympathie füreinander und legten einen sehr reifen und ausgewogenen Eistanz hin, so dass die Luft im Colisée de Millerntor förmlich knisterte. Leider hatten die Schiris keine rechte Antenne für gelungene Eistanznummern, und sowohl Lorenzo als auch Martin erhielten wegen übertriebener Zärtlichkeit 5 Strafminuten plus Spieldauerdiziplinar. Steht komischerweise in keinem Spielbericht.
MoPo: Nachvollziehbar. Es müssen halt Grenzen gezogen werden, denn der Sport sollte sauber bleiben.
M. Theis: Na ja, in der abgelaufenen Saison gab es ein Team, dass in Hamburg in rosa Ballettröckchen aufgelaufen ist. Aber das ist die große Ausnahme im Eishockey. Ansonsten sind das Alles harte Kerle, nicht solche Warmduscher wie die Fußballer. Da hört man ja so Manches über Schwulencombos.
MoPo: Und die Eistanznummer der Defender zog keinerlei Konsequenzen von Vereinsseite nach sich?
M. Theis: Na ja, wie man’s nimmt. Martin Surák, der den Part der Dame übernommen hatte, wurde direkt danach in die III.10 verkauft.
MoPo: Wechsel innerhalb der Liga nach dieser fußballwürdigen Nummer?
M. Theis: Nee, weit genug weg: Die III.10 in Frankreich.
MoPo: Ach so. Wie lief das erste Relegationsspiel weiter?
M. Theis: Nicht gut. Beim anschließenden Bully nuschelte der gegnerische Center irgendetwas von Tuntenhockey, worauf ihm unser Center Dmitrijs Medens umgehend einen Platz in der kieferorthopädischen Ambulanz des UKE reservierte, indem er ihm mit seiner Kelle ohne eine andere Betäubung als seinem grimmigen Lächeln sämtliche Zähne des Oberkiefers zog.
MoPo: Die Folgen des Alkohols.
M. Theis: Nein, Dmitrijs ist strikter Antialkoholiker. Der einzige in unserem Team an diesem Tag, der mit der Kelle was anfangen konnte und sie nicht nur benutzte, um nicht umzufallen. Leider bekam er 5 Minuten plus Spieldauerdisziplinar wegen unerlaubtem Zahnziehen im Bullykreis. Das war dann der Anfang vom Ende.
MoPo: Sicherlich der Tiefpunkt der Saison.
M. Theis: Nein, der kam erst im Rückspiel. 0:9 nach 2 Dritteln. Da sagen doch einige Spieler in der 2. Drittelpause „Aber im Rückspiel, da hauen wir sie weg“. Ich traute meinen Ohren nicht. „Jungs, dieses ist das Rückspiel“. „Kann ja gar nicht sein“ „das wüssten wir doch“ „Wir sind doch nicht blöd!“ – Es war ein einziger Horror.
MoPo: Blicken wir nach vorne: Was erwarten Sie sich von der kommenden Saison in der III.10
M. Theis: Der Start lief schon mal recht gut. Aber die Liga ist verdammt stark, und die dicken Brocken kommen erst noch. Unser Saisonziel kann daher nur in der Vermeidung des direkten Abstiegs liegen. Platz 16 nach den Playoffs ist das Ziel. Jeder Platz darüber wäre für uns ein Bonusplatz.
MoPo: Michael
M. Theis: Micha! Einfach Ich, einfach Micha.
MoPo: Also gut, Micha. Wir wünschen Ihnen Alles Gute für die kommende Saison. Zum Schluss eine Frage: Sie haben sich sehr offen über einige Mitspieler geäußert. Erwarten Sie da keinen Ärger im Team?
M. Theis: Ach, die Meisten können doch eh nicht lesen. Da habe ich keine Befürchtungen.
MoPo: Vielen Dank für dieses Interview.
MoPo: Hallo und herzlichen Glückwunsch zum sofortigen Wiederaufstieg nach nur einer Saison vierte Liga.
M. Theis: Danke. Die vierte Liga war für unser Team keine wirkliche Herausforderung. Aber der Abstieg war ja letztlich auch nur ein Betriebsunfall.
MoPo: Betriebsunfall? Wollen Sie die Spielmanipulationen in den Relegationsspielen – die ja auch vom Verband empfindlich bestraft wurden – nachträglich als Betriebsunfall schönreden?
M. Theis: Ach ja, Spielmanipulationen… Nur weil es nie an die Öffentlichkeit drang, wie es wirklich war!
MoPo: Und wie war es?
M. Theis: Alles begann damit, dass unser Chefcoach Blahoslav Horodník am Wochenende nach dem letzten Playdown der III. 10 den Polterabend vor seiner 9. Eheschließung feierte. Dass wir in die Relegation müssten, hatte von uns ja niemand ernsthaft erwartet. Aber egal, der Termin am Sonntag stand nun mal fest, und da viele Freunde und Verwandte aus der Slowakei kamen, hatte Blaho vorgesorgt: Zwei Tankwagen mit Pils und einer mit Wodka. Und er hatte die klasse Idee, das Zeugs in Zapfsäulen reinpumpen zu lassen. Links das Bier mit einer Batterie von Maßkrügen davor, rechts der Wodka mit einer Batterie von Wassergläsern davor.
MoPo: Hört sich nach einem alkoholischen Großereignis an!
M. Theis: Ja, das war es wirklich. Es war eine schöne Feier. Alle waren guter Laune, und Alles lief gut ab. Bis dann einige unserer Team-Koniferen auf den Plan traten. Die Jungs wissen leider nicht so ganz genau, wo links ist und wo rechts. Plötzlich kamen sie mit Maßkrügen voller Wodka an. „Guck mal, Michael, Weißbier“. „Jungs, das ist kein Weißbier, sondern Wodka. Und ein Liter Wodka ist absolut nicht gut für Eure Kondition“ „Michael, das ist Weißbier! Was versteht Ihr Belgier schon vom Bier?“
MoPo: Ein sehr berechtigter Einwand.
M. Theis: Was?? Wir Belgier haben mehr Biersorten als Euer Jahr Tage hat! Da gibt es die wundervolle Geuze
MoPo: Jenes Bier, das wie 2mal getrunken, einmal verdaut und einmal ausgekotzt schmeckt?
M. Theis: Ignoranten! Ihr Deutschen versteht überhaupt Nichts vom Bier! Wir Belgier haben sooo leckere Biersorten. Wenn ich zum Beispiel mit meinem Straffen Hendrick dasitze
MoPo: Das reicht jetzt aber! Schließlich lesen ja auch Kinder und Jugendliche diesen Artikel! Wie ging dieses, na ja, etwas alkoholische Fest dann weiter?
M. Theis: Es wurde von Stunde zu Stunde furchtbarer. Sean Read, unser schottischer Super-Goalie, verlangte den ganzen Abend lauthals McEwans Pale Ale. Als ihn Alle ignorierten, ist er auf „Weißbier“ umgestiegen. Die Folgen waren entsetzlich. Als er bei der zweiten Maß Wodka war, gratulierte er unserem Chefcoach mit einem „Herzlichen Glückwunsch zur Hochzeit, Frau Horodník“.
MoPo: Welch ein peinlicher Irrtum.
M. Theis: Na ja, für einen Mann hat Blaho schon eine beträchtliche Körbchengröße. Und wenn dann der Blick etwas umnebelt ist…
MoPo: Und wie hat der Chefcoach reagiert?
M. Theis: Er hat gelächelt.
MoPo: Der Mann hat also Humor.
M. Theis: Na ja, wie man’s nimmt. Wenn Blaho lächelt, ist es eher ein schlechtes Zeichen. Und so kam es dann leider auch. Blaho nur ganz lapidar: „Read für 5 Spiele ins Farmteam! Da kannst Du von mir aus auch wieder Dein albernes Tuntenröckchen tragen!“
MoPo: Tuntenröckchen?
M. Theis: Er meinte den Kilt in den Farben seines Clan-Tartans, auf den Sean so furchtbar stolz ist. Die ganze Szene war echt ein Horror, aber es kam noch schlimmer: Unser zweiter Goalie Łukasz Galiński wachte von dem ganzen Getöse auf, sah unseren Chefcoach und lallte nur „Alles was recht ist, Frau Ogrodnick, klasse Möpse haben Sie“
MoPo: Das verhieß dann sicher auch Nichts Gutes.
M. Theis: Nein, wirklich nicht. Blahos Augen wurden zu Schlitzen, und er bellte nur kurz „Und Sie, Prinzessin Poldina, für 10 Spiele ins Farmteam“
MoPo: Prinzessin Poldina?
M. Theis: Na ja, der Vorname unseres Goalies ist der gleiche wie der von diesem komischen Ex-Kölner Fußballspieler polnischer Herkunft, deswegen heißt er bei uns halt nur „Prinz Poldi“.
MoPo: Das bedeutete also, beide Stamm-Goalies vor den entscheidenden Spielen der gesamten Saison strafversetzt zu den Neumünster Nuttenfiffis?
M. Theis: Genau, zu den Hotdogs.
MoPo: Hotdogs?
M. Theis: Ja, so nennen wir die Neumünster Nuttenfiffis bei uns im Team (lacht).
MoPo: Dann schlug vermutlich die große Stunde von Adrián Lukso?
M. Theis: Das wäre schön gewesen. Aber der schmächtige Kerl hat sich beim Maßkrugstemmen an dem Abend eine Ganzkörperzerrung zugezogen. Gleichzeitig war ihm der mittlere Gnurps vom rechten Schambein abgerissen und durchs linke Auge wieder ausgetreten. Er hat noch lange in der neuen Saison daran laboriert.
MoPo: Welch eine fatale Situation. Wer blieb denn dann überhaupt noch nach als Goalie für die schweren Relegationsspiele übrig?
M. Theis: Knud
MoPo: doch nicht etwa Knud von Bayern?
M. Theis: Doch, genau der. Mario Hartter und Tristan Urmann waren ja damals noch Jugendliche, und so blieb nur Knud übrig.
MoPo: Die große Chance für den jungen Mann.
M. Theis: Na ja, wie man es nimmt. Knuds Stärken liegen eigentlich mehr in den Drittelpausen.
MoPo: Drittelpausen?
M. Theis: Ja: „Knud, mich juckt es am Hals, komm mal kratzen bitte“ „Knud, ich hätte gern einen Kaffee“ „…und für mich eine Cola, Knud“ „Knud, ich schwitze. Bitte fächle mir kühle Luft zu“ „Knud, mein Mundschutz ist voller Sabber, bitte spüle ihn aus und föne ihn anschließend trocken“
MoPo: Ist ja der Wahnsinn!
M. Theis: Ja, in den Drittelpausen hat der Kerl Klasse-Reflexe.
MoPo: Und im Spiel?
M. Theis: Na ja, wie soll ich es sagen. Also, es lief nicht ganz optimal.
MoPo: Aber die restlichen Spieler waren wenigstens gut drauf?
M. Theis: Sehr gut sogar! Der Polterabend ging von Sonntagnachmittag bis Montagabend. Blaho heiratete Dienstag um 14.00. Da waren es noch 4 Stunden bis zum Anpfiff des ersten Relegationsspiels. Bei Anpfiff waren wir Alle voll da.
MoPo: Das verwundert nicht.
M. Theis: Ephraim Stappert z. B. drehte lauter Kreise am Bullypunkt des gegnerischen Tors, auch wenn das gegnerische Team angriff. Was eigentlich permanent geschah. Als der gegnerische Goalie sagte, er solle mit dem Scheiß aufhören, antwortete Ephraim „Ich kann nicht. Mir ist schlecht“.
MoPo: Offenbar auch Einer von der „Weißbier“-Front.
M. Theis: Ja
MoPo: Was geschah dann?
M. Theis: Dem gegnerischen Goalie wurde es zu bunt, und er fuhr wutentbrannt auf Ephraim zu.
MoPo: Kam es zur Schlägerei?
M. Theis: Nein. Der gegnerische Goalie hatte ganz mieses Timing. Genau in dem Moment, als er auf Ephraim zufuhr, musste der sich übergeben und kotzte ihm die Maske voll.
MoPo: Wie eklig!
M. Theis: Für Ephraim war es eigentlich eher ein Akt der Befreiung. Aber leider bekam er wegen Torwartbehinderung und unlauteren Wettbewerb 5 Minuten und Spieldauerdisziplinarstrafe, und wir hatten einen Right Wing weniger im Spiel. Es lief einfach nicht gut für uns. Nach einem der zahlreichen Tore, die Knud in dem Spiel durchließ, ratzten unsere Defender Martin Surák und Lorenzo Fauquex vor Ausführung des Mittelbullies weg, indem sie aneinander lehnten. Durch den schrillen Pfiff des Schiris geweckt, wussten sie zunächst überhaupt nicht, wo sie waren, entdeckten dann aber ihre Sympathie füreinander und legten einen sehr reifen und ausgewogenen Eistanz hin, so dass die Luft im Colisée de Millerntor förmlich knisterte. Leider hatten die Schiris keine rechte Antenne für gelungene Eistanznummern, und sowohl Lorenzo als auch Martin erhielten wegen übertriebener Zärtlichkeit 5 Strafminuten plus Spieldauerdiziplinar. Steht komischerweise in keinem Spielbericht.
MoPo: Nachvollziehbar. Es müssen halt Grenzen gezogen werden, denn der Sport sollte sauber bleiben.
M. Theis: Na ja, in der abgelaufenen Saison gab es ein Team, dass in Hamburg in rosa Ballettröckchen aufgelaufen ist. Aber das ist die große Ausnahme im Eishockey. Ansonsten sind das Alles harte Kerle, nicht solche Warmduscher wie die Fußballer. Da hört man ja so Manches über Schwulencombos.
MoPo: Und die Eistanznummer der Defender zog keinerlei Konsequenzen von Vereinsseite nach sich?
M. Theis: Na ja, wie man’s nimmt. Martin Surák, der den Part der Dame übernommen hatte, wurde direkt danach in die III.10 verkauft.
MoPo: Wechsel innerhalb der Liga nach dieser fußballwürdigen Nummer?
M. Theis: Nee, weit genug weg: Die III.10 in Frankreich.
MoPo: Ach so. Wie lief das erste Relegationsspiel weiter?
M. Theis: Nicht gut. Beim anschließenden Bully nuschelte der gegnerische Center irgendetwas von Tuntenhockey, worauf ihm unser Center Dmitrijs Medens umgehend einen Platz in der kieferorthopädischen Ambulanz des UKE reservierte, indem er ihm mit seiner Kelle ohne eine andere Betäubung als seinem grimmigen Lächeln sämtliche Zähne des Oberkiefers zog.
MoPo: Die Folgen des Alkohols.
M. Theis: Nein, Dmitrijs ist strikter Antialkoholiker. Der einzige in unserem Team an diesem Tag, der mit der Kelle was anfangen konnte und sie nicht nur benutzte, um nicht umzufallen. Leider bekam er 5 Minuten plus Spieldauerdisziplinar wegen unerlaubtem Zahnziehen im Bullykreis. Das war dann der Anfang vom Ende.
MoPo: Sicherlich der Tiefpunkt der Saison.
M. Theis: Nein, der kam erst im Rückspiel. 0:9 nach 2 Dritteln. Da sagen doch einige Spieler in der 2. Drittelpause „Aber im Rückspiel, da hauen wir sie weg“. Ich traute meinen Ohren nicht. „Jungs, dieses ist das Rückspiel“. „Kann ja gar nicht sein“ „das wüssten wir doch“ „Wir sind doch nicht blöd!“ – Es war ein einziger Horror.
MoPo: Blicken wir nach vorne: Was erwarten Sie sich von der kommenden Saison in der III.10
M. Theis: Der Start lief schon mal recht gut. Aber die Liga ist verdammt stark, und die dicken Brocken kommen erst noch. Unser Saisonziel kann daher nur in der Vermeidung des direkten Abstiegs liegen. Platz 16 nach den Playoffs ist das Ziel. Jeder Platz darüber wäre für uns ein Bonusplatz.
MoPo: Michael
M. Theis: Micha! Einfach Ich, einfach Micha.
MoPo: Also gut, Micha. Wir wünschen Ihnen Alles Gute für die kommende Saison. Zum Schluss eine Frage: Sie haben sich sehr offen über einige Mitspieler geäußert. Erwarten Sie da keinen Ärger im Team?
M. Theis: Ach, die Meisten können doch eh nicht lesen. Da habe ich keine Befürchtungen.
MoPo: Vielen Dank für dieses Interview.
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